Taiji Qigong Shibashi heisst übersetzt 18 Bewegungen des Taiji Qigong und wurde von Prof. Lin HouSheng (geb. 16.09.39) zusammengestellt und 1979 veröffentlicht.
Das am weitesten verbreitete Übungsset ist der Teil 1 aus dem die Übung "Das Herz öffnen" (Wu Wei Akademie) oder auch "Die Arme öffnen und den Brustkorb weiten" stammt.
Das Herz öffnen im Übungsablauf
Bei dieser Übung beginnen wir im Schulterbreiten Stand (Mabu).
Der untere und obere Rücken ist aufgerichtet (kein Hohlkreuz).
Jetzt heben wir die Arme nach vorne und beginnen langsam das Einatmen.
Auf Schulterhöhe drehen wir die Arme und die Handflächen sehen sich an. Die Daumen zeigen nach oben (die Schultern dürfen dabei nicht nach oben gezogen werden). Jetzt schwingen die Arme nach außen in die seitliche Position, auch hier wird noch eingeatmet.
Wir bewegen nun das Handgelenk einmal nach oben und einmal nach unten. Nun führen wir die Arme mit der Ausatmung wieder in die Ausgangsposition zurück.
Die Arme bewegen sich wieder vor den Körper und drehen sich so, dass die Handflächen nach unten zeigen. Wir lassen dann die Arme langsam senken, dabei wird weiterhin ruhig ausgeatmet.
Variation im Übungsablauf
Als Variation können wir auch beim Heben der Arme einatmen.
Wenn wir die Arme gedreht haben und in die seitliche Position gekommen sind, atmen wir aus.
Wenn sich die Arme wieder zurück vor den Körper bewegen, atmen wir ein und beim Sinken atmen wir aus.
Die Bewegungen wirken sich positiv auf unser Herz, Herzkreislaufsystem, die Lungenfunktion und die Thymusdrüse, die für unser Immunsystem verantwortlich ist aus.
Theoretischer Hintergrund
Der Herz-Meridian ist ein Feuerelement und der Yin-Meridian der passende Gegenspieler. Er ist der Dünndarm-Meridian und auch ein Feuerelement, aber ein Yang-Meridian. Die beiden Meridiane verbinden sich am kleinen Finger.
Diese Beiden funktionieren zusammen und bedeuten, wenn man ein Problem mit dem Herzen hat, kann dieses auch am Dünndarm liegen und auch umgekehrt.
Der Herz-Meridian, auch Tor des Geistes (Shen Men) genannt, beginnt in der Achselhöhle HE1 und läuft von dort an der Innenseite Richtung Ellenbogen HE3 bis zur Handfalte HE7 und zur Nagelfalz-Innenseite kleiner Finger beider Arme.
Dort verbindet er sich mit dem Dünndarm.
Es gibt noch ein paar andere Meridiane, die an der Handgelenk entlanglaufen.
Zum Beispiel:
Yin-Meridiane Lunge9, Kreislauf6 und Herz7.
Yang-Meridiane Dickdarm5, Dünndarm5 und der Dreifach-Erwärmer.
Der Kreislauf-Meridian Lao Gong 8 in der Mitte der Handfläche stärkt das Herz und Nierenverbindung.
Auch der Dickdarm4 zwischen Daumen und Zeigefinger fördert den allgemeinen Energiefluss und kann indirekt die Niere unterstützen.
Dies sind nur ein paar Beispiele für die Nierenfunktion. Es gibt keinen direkten Nierenpunkt an der Hand, aber Reflexzonen an der Hand, die die Niere positiv beeinflussen.
Es gibt auch noch andere Meridiane, die eine Rolle spielen, wie der Nieren-Meridian und der Herz-Meridian. Auch sie sind beide eng miteinander verbunden und für den Energiefluss zuständig ein guter Energiefluss sorgt für ein angenehmes allgemeines Wohlbefinden.
Ausbilder Dieter Möller
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